Mäuse können problemlos vegan ernährt werden, da sie auch in der Natur praktisch ausschliesslich pflanzliche Nahrungsmittel fressen. Durch eine ausgewogene pflanzliche Ernährung erhalten sie alle nötigen Nährstoffe.

Mäuse können zwar Fleisch und andere Tierprodukte essen, brauchen das aber nicht. Die Nager können es auch gut ohne Eier und Kuhmilch machen – das ist sogar gesünder, wie eine Studie gezeigt hat.

Was fressen Mäuse in der Wildnis?

Mäuse fressen in der Natur vielerlei pflanzliche Nahrungsmittel, etwa Samen, Wurzeln, Gras, Gemüse, Getreide, Früchte, Stängel und Kräuter. Einige Arten fressen auch Insekten und andere Kleintiere, wenn verfügbar. Farbmäuse sind also wie wir Menschen Allesfresser, sie können sich sowohl von Pflanzen als auch von Tieren ernähren. 

Was kann man den Farbmäusen füttern?

Was darf man Farbmäusen nicht füttern?

Kann man Mäuse vegan ernähren?

Die vegane Ernährung bedeutet, auf Tierprodukte wie Fleisch, Milch und Eier zu verzichten und stattdessen rein pflanzliche Nahrung zu füttern.  

Farbmäusen, die zuhause gehalten werden, füttert man meist eine Komplettfuttermischung. Diese ist in der Regel vegan bis auf einen kleinen Anteil an Mehlwürmern. Manche Futtermischungen enthalten auch Huhn, Rind, Fisch oder Käse. Diese Tierprodukte enthalten nichts, was nicht auch mit einer pflanzlichen Ernährung abgedeckt wäre. Mittlerweile findet man von verschiedenen Herstellern auch rein pflanzliche Futtermischungen – es lohnt sich hierbei, die Zusammensetzung zu studieren. 

Wie die meisten Nagetiere sind Mäuse Koprophagen, das heisst, sie schaffen es nicht, in einer Darmpassage alle nötigen Nährstoffe aufzunehmen und fressen in der Folge einen Teil ihres Kots.

Die Vitamine B und K synthetisieren Mäuse im Blinddarm und scheiden es mit dem Kot aus. Durch die erneute Aufnahme dieses Blinddarmkots werden die Vitamine für den Organismus verwertbar gemacht. Meist sieht das Essen des Blinddarmkots wie eine Putzbewegung aus. Durch diesen intelligenten Vorgang kommen die Tiere unter anderem auch zum Vitamin B12, das ansonsten nur in Tierprodukten und wildgewachsenen Gräsern enthalten ist, was die Heimtiere oft nicht erhalten.

Zusammen mit einer ausgewogenen pflanzenbasierten Ernährung haben Mäuse unter dem Strich alle Nährstoffe, die sie für ein gesundes Leben brauchen. 

Können Mäuse Fleisch essen?

Farbmäuse können zwar Fleisch essen, in der Natur würde das aber nur einen kleinen Anteil auf ihrem Speiseplan ausmachen. Dabei handelt es sich um Insekte und Kleintiere, aber niemals um Hühner oder gar Rinder. Es ist absurd, dass Mäusefutter im Zoofachhandel solche Zutaten enthält.

Farbmäuse können problemlos auch komplett ohne Fleisch leben. Das ist nicht nur möglich, sondern auch gesünder: In einer Studie wurden Mäuse ausschliesslich mit Fleisch gefüttert, innert sechs Wochen entwickelten sie Osteoporosis (Knochenschwund).

Fleisch enthält keine Ballaststoffe, die für ihre Verdauung wichtig sind, nur unnötiges Eiweiss, Fett und ev. Rückstände von Hormonen, Medikamenten und anderem. Fleisch enthält keine Nährstoffe, die Mäuse nicht durch eine abwechslungsreiche Fütterung erhalten. 

Können Mäuse Kuhmilch trinken?

Mäuse können Kuhmilch zwar verdauen, es geht aber gegen ihre Natur, die Milch von anderen Spezies zu trinken. Mäuse säugen nach deren Geburt rund Wochen beim Muttertier. Danach brauchen sie die Milch nicht mehr und bauen wie wir Menschen das Enzym Laktase ab, das sie für die Verdauung des Milchzuckers Laktose benötigen.

Trotzdem können Mäuse auch in fortgeschrittenem Alter noch kleine Mengen an Milch verdauen, sie kann allerdings Allergien auslösen. In einer Studie hat sich zudem gezeigt, dass sich in männlichen Mäusen, die jeden Tag 10 ml Kuhmilch erhielten, nachteilige Auswirkungen auf das Fortpflanzungssystem zeigten. 

Brauchen Mäuse Milch?

Es ist also gut möglich, dass die eigenen Mäuse Kuhmilch in kleinen Mengen vertragen. Im Zoofachhandel gibt es auch Futter zu kaufen, dass Käse beinhaltet. In solchen industriell hergestellten Milchprodukten finden sich nebst Laktose aber oft auch Rückstände von Stoffen wie Hormone oder Medikamente. Diese machen die Milch von Kühen und anderen sogenannten Nutztieren ungeeignet für Nager. Mäuse sind so kleine Geschöpfe, dass bereits kleine Mengen ausreichen, um negative Langzeitfolgen zu entwickeln.

Deshalb sollte den Mäusen nie Käse, Joghurt oder laktosefreie Milch gefüttert werden. Nebst den bereits beschriebenen unerwünschten Rückständen enthalten Milchprodukte auch zu viel Fett und Kalzium für die kleinen Tiere. Gerade Käse enthält zudem viel Salz.

Mäuse brauchen für ihre Gesundheit keine Futtermischungen mit Käse oder andere milchhaltigen Leckerlis – sie können ihnen sogar schaden.

Hat die Maus aber einmal aus Versehen ein Stück Käse oder andere Milchprodukte gefressen, so ist das nicht weiter tragisch. Die Maus wird nicht daran sterben. Wenn die Maus bis dahin nie Kuhmilch(-produkte) gefressen hat, ist es gut möglich, dass der Verzehr von Milchprodukten aber die Verdauung des Tierchen durcheinander bringt und Verstopfung oder Durchfall auslöst. Um den Mäusen diesen Stress möglichst zu ersparen, sollte man darauf achten, dass im Auslauf kein ungeeignetes Futter herumliegt.

Können Mäuse (Hühner-)Eier essen?

Hühnereier enthalten keine Nährstoffe, die eine Maus nicht bereits aus artgerechtem Futter erhält. Es ist demnach nicht nötig, Mäusen Eier oder Produkte mit Eibestandteilen zu geben – auch wenn sie tatsächlich nur mit Eier überleben könnte, wie das eine japanische Studie untersucht hat. Die Forscher haben den Mäusen während sechs Monaten ausschliesslich Eier gefüttert. Danach fanden sie eine dreimal höhere Konzentrationen sowie mehr Gesamtcholesterin und HDL-Cholesterin. Ansonsten waren sie gleich gesund wie die Kontrollgruppe.

Es macht aber wenig Sinn, für die eigenen Mäuse nur das Beste zu wollen und gleichzeitig sogenannte Nutztiere für dessen Eier oder Milch zu opfern. Veganer*innen sind der Meinung, dass alle Tiere das Recht auf Leben haben – also nicht nur die Maus, sondern auch Kühe, Schweine, Hühner und Bienen.

Können Mäuse Honig essen?

Mäuse können Honig essen und verdauen, er ist für sie nicht giftig. Jedoch ist es nicht nötig, den Farbmäusen Honig zu füttern. Dieser wurde von den Bienen in unzähligen Stunden gesammelt, um den eigenen Bienenstock durch den Winter zu bringen. Die Imker*innen nehmen jeweils im Herbst den Honig weg und ersetzen einen Grossteil davon mit Zuckerwasser. Dieses enthält ausser Zucker keinerlei Nährstoffe, was die Bienen schwächt. 

Ganz abgesehen von der möglicherweise zusammenhängenden Problematik des Bienensterbens ist es schlicht unmoralisch, so ins Leben der Bienen einzugreifen. Es handelt sich um intelligente Tiere mit einem komplexen Sozialverhalten – Veganer*innen sehen keinen Unterschied zu anderen Tieren wie der Kuh, deren Milch sie auch lieber dem Kalb überlassen. Da Veganer*innen der Meinung sind, alle Lebewesens sollten über Grundrechte verfügen, so auch die Bienen, sehen sie Honig nicht als vegan an. Wer seine Mäuse vegan ernähren möchte, lässt also auch den Honig weg. Diesen brauchen sie sowieso nicht für ein gesundes, langes Leben. Einige Futtermischungen oder Leckerlis enthalten Honig – hier lohnt es sich wieder, die Zusammensetzung zu studieren.

Was ist bei einer veganen Mäusehaltung zu beachten?

Bei einer veganen Haltung von Mäusen gibt es folgende Punkte zu beachten:

  • Farbmäuse leben natürlicherweise in Sippen, sie sollten deshalb niemals alleine gehalten werden. Artgerecht ist, wenn die Mäuse mindestens zu dritt leben.
  • Die Farbmäuse sollten in einem Käfig mit Gitterstäben gehalten werden. Terrarien fördern Atemwegskrankheiten, da die Luft schlecht zirkulieren kann und sich Gerüche stauen.
  • Die Farbmäuse nie bei einer/einem Züchter*in oder in einem Geschäft holen, denn es gibt zahlreiche Tiere, die eine liebevolle Unterkunft brauchen. Wer sie jedoch bei Züchter*innen kauft, unterstützt damit, dass weitere Tiere für die Haustierhaltung in die Welt gesetzt werden. Veganer*innen möchten Tieren ein schönes Zuhause geben, die nirgends sonst leben können. Dafür eignen sich Mäuse aus Tierheimen, Laboren oder von Privatpersonen, welche die Tiere z.B. aufgrund von einer entwickelten Allergie weggeben müssen.  
  • Aus dem gleichen Grund sollten niemals Tiere unterschiedlichen Geschlechts gehalten werden. Die einfachste Lösung ist, männliche Tiere zu kastrieren um so die Haustierhaltung nicht zu fördern.
  • Zu guter Letzt freuen sich die Mäuse über so viel Platz wie möglich. In der Natur würden sie auch mehrere Hundert Meter zurücklegen, so kann man sich nur vorstellen, wie klein der Maus der Käfig vorkommen muss. Sobald die Tiere handzahm sind, kann man ihnen auch gut im Zimmer Auslauf gewähren. Aber Achtung: Mäuse knabbern gerne an allem möglichen. Giftige Pflanzen und Kabel ausser Reichweite platzieren.

Diese Frage könnte sich auch noch stellen:

Darf man als Veganer*in unerwünschte Mäuse im Haus töten?

Nein, heutzutage gibt es keinen Grund mehr, Tiere zu töten. Suche einen Kammerjäger, der die Mäuse lebend aus deinem Wohnraum holt und sie in genug weiter Entfernung wieder aussetzt. Jedes Tier hat ein Recht auf Leben. Veganer*innen sehen keinen Grund dafür, Tiere für ihr Fleisch, ihre Haut oder ihr Fell zu schlachten. Noch weniger Grund gibt es also, ein Tier zu töten, das sich einfach gerade am falschen Ort aufhält und dessen toter Körper danach entsorgt wird.

Genau gleich verhält es sich mit Spinnen, Wespen und anderen Kleintieren, die sich ins Haus verirren können. Es gibt immer einen Weg, dem Tier gerecht zu werden. Denk daran, dass du schlauer bist und es besser kannst, als Gewalt oder Gift anzuwenden.

Wenn du noch etwas Überzeugungskraft brauchst, schaue dir einen Dokumentarfilm oder ein informatives Video auf Youtube über das spezifische Tier an. Wusstest du, dass Mäuse einander im Ultraschallbereich Lieder vorsingen? Oder dass eine kleine Zitterspinne in der Zimmerecke dafür sorgt, dass da keine anderen – auch deutlich grössere – Spinnen hocken? Für dich mag es nur eine kleine Spinne sein, aber für die Spinne ist es ihr ganzes Leben.

Die Tierwelt dankt dir, und du gehst in deinem Umfeld mit gutem Beispiel voran und inspirierst vielleicht den einen oder die andere zu einem liebevolleren Umgang mit Tieren.